Im August 2025 nahmen neun Mitglieder von TwB Ghana und vier Mitglieder von TwB Uganda an Agroforestry-Schulungen teil, um die Kompetenzen unserer Organisation im Bereich der dynamischen Agroforstwirtschaft – einem innovativen und nachhaltigen Ansatz zur Integration von Landwirtschaft und Forstwirtschaft, der Vielfalt, Synergie und Resilienz in den Vordergrund stellt – zu stärken.
Als Leiter der internationalen Arbeitsgruppe für Agroforstwirtschaft erhielt ich die Möglichkeit, zusammen mit anderen lokalen Mitgliedern an zwei Agroforestry „Training of Trainers“ Workshops teilzunehmen, wobei einer in Ghana und einer in Uganda stattfand.
Der erste Workshop fand am 9. August als eintägige Schulung im Obrobibi Peace Complex (OPC) in Busua, Ghana, statt und wurde von Dr. Christian Andres geleitet. Die neun Teilnehmer von TwB Ghana trafen am 8. August 2025 ein, um einen pünktlichen Beginn und eine angemessene Vorbereitung zu gewährleisten. Das Programm begann mit einer Einführung in die Vision und Aktivitäten des OPC, gefolgt von einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Dr. Christian Andres skizzierte die Ziele und Erwartungen der Schulung und ermutigte die Teilnehmer zu einer unterhaltsamen und ansprechenden Herangehensweise an das Lernen, wobei er betonte: „Wenn es Spaß macht, ist es nachhaltig.“ Er hob auch die Bedeutung der Diversifizierung und des kontinuierlichen Experimentierens mit neuen Pflanzen- und Baumarten hervor. In der zweiten Sitzung wurden die Schlüsselelemente der dynamischen Agroforstwirtschaft untersucht, darunter die Vorbereitung des Bodens, das Pflanzenmanagement zur Gewährleistung geeigneter Pflanzenkombinationen, die Erhaltung der Pflanzengesundheit und die maximale Raumnutzung sowie strategische Praktiken, z. B. Bewässerungstechniken für Bananen. Das nächste Kapitel befasste sich mit Agroforst-Modellentwürfen, gefolgt von einer praktischen Übung, in welcher die Teilnehmer auf der Demonstrationsfarm von OPC Techniken zum Anbau von Mischkulturen anwendeten. Die Feldübung verdeutlichte, wie integrierte Systeme aus Bäumen und Nutzpflanzen gegenseitigen Nutzen bringen können, und machte den Teilnehmern gleichzeitig die Arbeitsintensität der Agroforstwirtschaft bewusst. Abgerundet wurde die Schulung durch Führungen durch die innovativen Betriebe von OPC, darunter eine Pilzzuchtanlage und eine Palmöl- und Seifenproduktionsanlage.
Die zweite Agroforst-Schulung fand vom 17. bis 23. August 2025 am Bethany Land Institute (BLI) in Uganda statt und wurde von Roland Frutig und seinem Team vor Ort durchgeführt. Ich wurde von vier Mitgliedern von TwB Uganda begleitet. Das Programm brachte mehr als 30 Teilnehmer aus über 8 Ländern und verschiedenen Organisationen zusammen und bot ein vielfältiges multikulturelles und multidisziplinäres Lernumfeld.
Die Schulung begann mit einer Einführung in die Agroforstwirtschaft (Grundlagen und Prinzipien), einer Campus-Tour und der Filmvorführung „Life in Syntropy“. Weitere Programmpunkte in den folgenden Tagen waren unter anderem Besichtigungen von Demonstrationsfarmen, die Herstellung von organischem Dünger, praktische Pflanzübungen, das Entwerfen von Farmplänen und Besuche bei erfolgreichen Landwirten. Die Teilnehmer erhielten Saatgut, um Versuchsflächen anzulegen, wodurch sie dazu angeregt wurden, die erworbenen Kenntnisse sofort anzuwenden.
Die Schulung war zu 70 % praktisch und zu 30 % theoretisch aufgebaut, sodass die Teilnehmer nicht nur die Konzepte der Agroforstwirtschaft verstehen, sondern diese auch direkt vor Ort entwerfen, ausprobieren und umsetzen konnten. Der Ansatz ging über das herkömmliche akademische Lernen hinaus und bot tiefere Einblicke als viele fortgeschrittene Forstwirtschaftskurse. Durch die Ausgewogenheit zwischen Theorie und praktischen Experimenten war das erworbene Wissen sowohl umfassend als auch umsetzbar.
Die BLI-Ausbildung zum Agroforst-Trainer hat mir fortgeschrittene Fähigkeiten und das Selbstvertrauen vermittelt, um die Ausbildung auf Bauern, Studierenden und Gemeindegruppen in Ghana auszuweiten. Mit angemessener Unterstützung und Zusammenarbeit können diese Modelle angepasst und skaliert werden, um die Einführung der Agroforstwirtschaft zu fördern, die Klimaresilienz zu stärken und die Lebensgrundlagen zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Agroforst-Schulungen sehr wirkungsvoll waren und den Teilnehmern sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vermittelt haben. Die TwB-Mitglieder in Ghana und Uganda, die an den Schulungen teilgenommen haben, sind entschlossen, diese Erkenntnisse anzuwenden, um die nachhaltige Landwirtschaft zu verbessern, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und den Umweltschutz in ihren operativen Gemeinschaften zu fördern. Die Agroforst-Schulungen bilden auch eine hervorragende Grundlage für die Umsetzung der Mikrobusiness-Ideen unserer lokalen Mitglieder, von welchen wir in Zukunft mehrere unterstützen wollen. TeoG sollte auch Kooperationspartnerschaften mit OPC und BLI für die laufende technische Unterstützung und den Austausch vor Ort prüfen.
Abschließend möchten wir Dr. Christian Andres und Roland Frutig sowie ihren Teams vor Ort unseren aufrichtigen Dank dafür aussprechen, dass sie unseren TwB-Mitgliedern die Möglichkeit gegeben haben, an diesen spannenden und äußerst informativen Schulungen teilzunehmen. (Abdul Rasid Wumpini Alhassan, RG Tamale, Ghana)