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Update 20. August: FEUER FREI!

Liebe Erwachsene, liebe Kinder, liebe Freunde von Technik ohne Grenzen und Bangoua: Wir bauten uns ein großes Rohr und ließen es endlich rauchen! Die Farben des Regenwalds erscheinen heute heller als sonst, die Vogelgesänge melodischer als je zuvor. Wir sind alle tiefenentspannt und genießen den kamerunischen Sonnenschein. Die generelle Stimmung könnte besser kaum sein.

In anderen Worten: Unser Verbrennungsofen tut seine Arbeit- und das zu vollster Zufriedenheit 🙂 Nach einem weiteren Versuch das Dach mit Bitumen zu versiegeln(wird wahrscheinlich zu heiß werden, aber ein Versuch ist es wert) und den Schornstein mit schwarzer Antirost-Farbe zu streichen war es Zeit für den ersten alles entscheidenen Test! Ein paar Verpackungen, eine große Ladung Papier: Die Flammen konnten ihr Glück kaum fassen.

Aber dann das: Das Feuer entwickelte sich nicht wie erhofft/erwartet und es rauchte stark aus den Aschetunneln- der Schornstein wurde weitgehend missachtet. Versteinerte, erstaunte Gesichter der Krankenhausmitarbeiter – das Publikum ließ sich aufgrund der sich wie ein Lauffeuer verbreiteten Neuigkeiten von unserem Projekt kaum vermeiden. Wird der Ofen trotz der sorgfältig ausgewählten Materialien/ gewissenhaften Arbeit nicht seinen Erwartungen gerecht? Haben wir einen Haufen abwrackbare Ziegel und Metall produziert?

Hitzige Diskussionen in der grenzenlos technischen Ecke. Entscheidung: Der Grill auf den der Müll fällt ist im Verhältnis zum Mitteltunnel, der die erste mit der zweiten Brennkammer verbindet, zu hoch. Schlechte Luftführung am Müll vorbei hat seine Wirkung gezeigt. Die Beine des Grills wurden gekürzt, nicht mehr benötigte, uns zur Verfügung gestellte Rechnungen(datiert auf das Jahr 1975) dienten einem weiteren, mit nicht minder hohen Erwartungen beladenem Versuch dem Ofen ein deutliches Mehr an Potential zu entlocken.

Gesagt, getan: Voller Erfolg! Das Feuer leckte genüsslich am Papiermüll, die Flammen schlugen kontinuierlich in die zweite Brennkammer, weißer, nahezu unsichtbarer Rauch stieg gemächlich aus dem Schornstein auf. Die Temperatur ließ sich daraufhin durch Hinzufügen von Plastikmüll steigern- auch eine erste Menge infektiöser Müll konnte seiner Bestimmung zugeführt werden. Ein paar blutige Bandagen, einige nasse Spritzen, sowie leere Infusionbeutel hielten den Flammen wie geplant nicht im Mindesten stand. Das Feuer pulsierte bei geschlossener erster Aschentür: Wir werden dazu noch strömungstechnische Nachforschung anstellen, um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Das nächste ausführliche Verbrennungstraining wird mit ‚frischem‘ Müll am Montag über die Bühne gehen. Wenn ihr auch nur zu einem Bruchteil genauso auf den Ausgang gespannt seid, klickt wieder rein.

Bonne Nuit