Maintenance Support in Krankenhäusern (Ghana)

Über das Projekt

Problematik:

Die Maintenance Abteilungen der Krankenhäuser in Ghana haben entweder zu wenig oder gar kein Werkzeug, um ihre Reparaturen an medizinischen Geräten durchzuführen. Sie bekommen zu geringe finanzielle und vor Allem persönliche Unterstützung. Die Medizingeräte der einzelnen Abteilungen sind alt und funktionieren nur teilweise. Aus diesen Gründen ist es für Ärzte und das Pflegepersonal nicht möglich ihren Aufgaben angemessen nachzukommen.

Projektbeschreibung:

Das Team „Maintenance Support“ von Technik ohne Grenzen e.V. hat sich in Kooperation mit den German Rotary Volunteer Doctors (GRVD) zur Aufgabe gemacht, die Situation in den Krankenhäusern zu verbessern. Der Fokus liegt dabei in der Unterstützung mit Werkzeug bzw. Verbrauchsmaterialien und auf Schulungen im Bereich Arbeits- und Elektrosicherheit, Dokumentationssystemen, Arbeitsablauf und Mechanik. TeoG unterstützt die technischen Abteilungen der Krankenhäuser mittels persönlicher Betreuung und abteilungsübergreifender Kommunikation. Fünf Monate intensive Planung mit acht Teammitgliedern, Schaltplänen, Skizzen, Posterentwürfen, Diskussionen und ein Straßenkonzert später finden wir uns in Ghana wieder. Agroyesum. Ein Dorf mit 1500 Einwohnern. Mitten im Dschungel, zwischen Bananenplantagen, steht das St. Martin‘s Hospital. Mit ca. 300 Patienten pro Tag versorgt das Krankenhaus viele umliegende Gemeinden. Zwei Elektriker kümmern sich hier um Reparaturen an Leitungen und kleineren Geräten. Da sie weder eine eigene Werkstatt, noch passendes Werkzeug haben, finden notdürftige Reparaturen in einer Ecke der Wäscherei zwischen der Eingangstür und gebügelten Hemden statt. Sebastian Hofmann (Projektleiter) und Arne Bruns unterstützten mittels Durchführung der Schulungen und überreichten einen Werkzeugkoffer, welcher von den GRVD gesponsert wurde. Des Weiteren konnte in Zusammenarbeit mit der Administration ein Finanzplan erarbeitet werden, der den Bau einer Werkstatt bis Ende 2016 vorsieht. Ein regelmäßiger Besuch eines professionellen Medizintechnikers aus der nächsten größeren Stadt soll die spezifischen Kenntnisse beider Elektriker erweitern. Außerdem wird das eingeführte Dokumentationssystem den Mitarbeitern einen nachhaltigen Überblick und den Status aller Medizingeräte im Krankenhaus verschaffen, sodass gezielte Reparaturen und Wartungen durchgeführt werden können. Das zweite Ziel in diesem Krankenhaus war der Aufbau einer Zahnarztpraxis in Kooperation mit Dr. med. dent. Günther König und Rotary International. Der Aufbau und die Installation eines Zahnarztstuhles mit komplettem Equipment und Anschlüssen und die Innenausstattung mit Möbeln und Laborausstattung standen dabei im Vordergrund. Nur mit der Hilfe eines hochmotivierten Teams aus Klempnern, Zimmermännern und unseren Elektrikern konnte die Praxis pünktlich zur Einweihungsfeier an das Krankenhaus übergeben werden. Nach zwei Wochen waren unsere Ziele somit erreicht und die Reise konnte in das zweite Krankenhaus fortgesetzt werden. Westlich der Stadt Kumasi fanden wir eine sehr sortierte, freundliche und lebendige Kleinstadt namens Agogo. Im dortigen Presbyterian Hospital wurde glücklicherweise bereits ein Instandhaltungssystem eingeführt. Mittels vorgedruckten Laufzetteln geht das dreiköpfige Maintenance Team jeden Tag zu bestimmten Stationen und überprüft Medizingeräte, Lampen und Klimaanlagen. Neben täglichen Feedbackrunden und persönlichen Gesprächen konnten wir auch hier die Elektriker mit unseren mitgebrachten Postern, dem Elektrobaukasten und Anweisungen hinsichtlich Elektrosicherheit in den erwähnten Bereichen schulen und sensibilisieren. Aber auch wir konnten in Bezug auf das Löten von Platinen und speziellen Reparaturen viel lernen. Das dritte Krankenhaus, das St. Martin de Porres Hospital Agomanya, welches in der südlichen Volta Region ist, hatte bereits vor zwei Jahren Besuch eines TeoG Teams. Damals errichteten wir hier einen Müllverbrennungsofen zur Beseitigung infektiösen Krankenhausmülls. In enger Zusammenarbeit mit der Administration, dem örtlichen Elektriker und einem Spezialisten für Ofenbau (Raymond) konnten wir nicht nur unsere Schulungen hinsichtlich des Themas „Maintenance“ erfolgreich durchführen und das Werkzeug übergeben, sondern auch hier ein Dokumentationssystem implementieren, viele Geräte reparieren und eine Renovierung unseres Ofens erreichen. Einmal mehr bestätigte sich die Wichtigkeit der ausführlichen Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Die wichtigen Informationen von Raymond hinsichtlich feuerfestem Zement, Modifikationen am Ofen und Möglichkeiten zur Instandhaltung können wir nun in zukünftigen Projekten einsetzen. Nach erfolgreichen vier Wochen Ghana reisten wir wieder zurück nach Deutschland. Auch wenn wir beide nun wieder daheim sind, dreht sich da unten die Welt weiter. Gerade deshalb halten wir ständigen Kontakt mit den besuchten Krankenhäusern, um diese auch von Deutschland aus betreuen zu können. Im St. Martin’s Hospital Agroyesum werden wir im November ein Pilotprojekt starten, welches eine Betreuung über Remote Desktop vorsieht. Auf einem gespendeten Netbook wird dann die Inventar- und Reparaturliste via Excel mit Updates aktuell gehalten. Das Gefühl „nicht alleine gelassen zu werden“ ist teilweise mehr wert, als eine Sachspende, die nur wenige Monate funktioniert. Denn für diese Werte steht TeoG: Beratung, Betreuung, Zusammenarbeit, Freundschaft. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei allen Unterstützern, besonders bei den GRVD. Viele persönliche Eindrücke und Erlebnisse sind auf unserem Blog mit Geschichten beschrieben und mit eindrucksvollen Bildern untermalt. Falls ihr bei den Folgeprojekten unterstützen möchtet oder allgemeine Fragen zu unserem Team habt, schreibt uns einfach eine kurze Mail.
Information

Spendenstatus

100%


Projektnummer

GHA_19


Projektleitung



Sebastian Hofmann

Regionalgruppen

  • Erlangen

Projektmitglieder

Arne Bruns, Helmut Zingel, Christian Gürtner, Andreas Vierling, Felix Graw, Johannes Schmölder, Michael Richter


Projektkategorie

      Hospital Support

Zeitraum

Juni 2015 - Juli 2015

Projektphase

abgeschlossen


Aktuelles

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