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Treffen der TeoG-Obrunis in Cape Coast

Zusätzlich zu diesem Blog gibt es noch einen auf ghanaischer Seite, welcher auf www.tcbghana.org zu finden ist.
17.3.2017
Urlaub im Einsatz! Gibt es was besseres? Wohl kaum. Also hier das Recap des Wochenendes:
Am Donnerstag ging es für uns nach Cape Coast! Alleine. Trotro (alte VW Busse, das normale Transportsystem in Ghana) fahren. Ohne unsere ghanaische 24h Betreuung. Oh Gott. Aber es klappte. Liebevoll wurden wir von George (RG Cape Coast) betreut und in unser Hostel  (direkt am Meer!) gebracht.
Dort trafen wir uns mit Martin (der seit seinem Hospital Support Einsatz im Herbst letzten Jahres in Ghana unterwegs ist), Katrin und Betzi (RecycleUp! Ghana). Abends bei einem gemütlichen Bier wurde sehr Deutsch sich über die ghanaische Arbeitseinstellung unterhalten. (German Time or Ghanaian time, das ist hier die Frage!) Nach einem kleinen Abendspaziergang ging es dann direkt ins Bett.
Am nächsten Tag ging es dann früh raus, um irgendwie das Visa zu verlängern. Man braucht anscheinend dann doch noch eine Woche, Passbilder und Rückfluggickets.  Aber man kann ja mit einem Macbook durch halb Cape Coast rennen, um diese dann zu drucken. Und nochmal eben zum Fotografen. Alles halt sehr auf ghanaische Weise.
Danach durften wir die ICT Workshop for Girls Georges besuchen – ein Nachfolgeprojekt TCB 1.0 . Während es das allgemeine 3. TCB Projekt ist, ist es in Ghana das zweite. So haben die Ghanaer begonnen, liebevoll die TCB-Projekte in Ghana durchzunummerien. Auf der Fahrt zum Workshop erfuhren wir dann, das wir doch bitte was zu Frauen im technischen Bereich sagen sollen. Okey. Wenn man eines lernt, dann improvisieren. Klappte dann auch sehr gut, dadurch dass sowohl Julia als auch Ina etwas Technisches studieren haben wir ja einiges an Wissen. Dann führte George seine Stunde mit HTML weiter. Wir setzen uns in die letzte Reihe und vergruben  uns etwas in Finanzen und anderem Organitorischem. Während die Mädels übten, zeigte George uns stolz die Verbesserungen der Mädels im regulären Unterricht. Man könnte  jetzt noch Stunden darüber berichten, aber auch hier verweise ich auf tcbghana.org.
Danach wurde der arme George von uns durch Touristände geschleppt und wir mussten mal wieder auf Shoppingtour gehen. Aber wer kann bei wunderschönen Kleidern für knappe 10 Euro schon nein sagen?
Zurück im Hostel trafen wir unsere deutschen TeoGler wieder und es ging endlich zum Workshop. Workshop? Ja, Workshop. Katrin, Martin und Betzi waren für einen Projektleiter/Intercultural competence workshop nach Cape Coast gekommen. In Zusammenarbeit mit der RG Cape Coast wurde dieser nun umgesetzt und wir hatten das Glück, teilnehmen zu können. Der erste Abend  waren die Erwartungen und das allgemeine Kennenlernen. Leider war der ghanaische Part des TCB 2.0-Projektes noch nicht anwesend, trotzdem wurden erste Erwartungen umrissen und Bekanntschaften geschlossen.
Abends im Hostel hieß es dann den Abend genießen und mal in der Großstadt feiern. Nicht in unserer üblichen Bruchbude in Abodom (unser Dorf). Obwohl wir zugeben mussten, den Charme unserer Bruchbude in Abodom doch etwas missten.
19.3.2017
Nun, Samstags ging dann der eigentliche Workshop los.
Davor versuchten wir noch dekadent im Hostel zu frühstücken – doch leider mussten wir uns zu deutscher Zeit treffen,  während das Frühstück zu ghanaischer Zeit serviert wurde. Führte zu Zeitkomplikationen.
Da es wahrscheinlich zu dem Workshop selbst noch einen separaten Blogeintrag gibt, werde ich nicht so genau auf die Umsetzung eingehen, sondern den Workshop aus TCB’lerischer Perspektive beleuchten.
Anfangs ging es um Kultur und wie diese uns beeinflusst – in unserem Auftreten, unserem Verhalten, unserem Denken. Und oh ja, davon können wir ein Lied singen. Trotzdem war es so interessant, es nochmal aufgearbeitet und ausgefächert vor einem ausgebreitet zu sehen. Auch stoß der ghanaische Part der TCB 2.0-Gruppe endlich dazu. Sehr zu unserer Freude, man gewöhnt sich doch dann an ihre Gesellschaft und vermisst sie doch dann auch recht schnell.
Nach dem Mittagessen ging es über zum theoretischen Teil. Martin stellte die IooI-Mehtode vor, eine Art, um Impact measurement genau zu analysieren. (Jeder aus TeoG, der schon mal ein Projekt geleitet hat und sich mit der berüchtigten Project File angelegt hat, kennt diese Methode.) Jedes im Workshop vertretene Projekt (neben TCB noch RecycleUp! Und ein Wasserprojekt) seinen Impact zu analysieren. Für uns eine wunderbare Reflexionsmöglichkeit, da wir auch mitten in der Projektumsetzung sind. Bei uns stand vor allem die Frage der target group im Raum – welche Gruppe von Personen ist unser Ziel? Lehrer? Oder Schüler? Obwohl wir natürlich mit Intention  an das Projekt gehen, den Unterricht der Schüler zu verbessern, sind die Lehrer die, mit welchen wir das Projekt umsetzen. Ergo: target group – Lehrer.
Abends hieß es dann Strand, Meer und Sonne. Man muss das Leben ja auch genießen dürfen. Eine junge Akrobatikgruppe führte ihren Tanz auf (mehr als schwer beeindruckend) und neben Musik und tanzenden Menschen gab es ein Schaumbad. Bunt gemixt – (sogar mit Chinesen!) tanzten und lachten wir uns den Abend. Gingen dann aber doch recht früh ins Bett, der Tag war anstrengend gewesen.
Der nächste Tag war etwas schleppend. Während sich Julias Magen gegen sie verschworen hatte, hatte Ina in der Nacht nicht besonders gut geschlafen. Dazu mussten wir auf dem Workshop noch TCB Interne Sachen besprechen und etwas Finanzelles klären. Es klappte, Zombiestil zwar, aber lieber Zombiestil als  keinen Stil. Der Workshop selber drehte sich um die Struktur einer Projektgruppe. Auch das war sehr hilfreich für unser Projekt – die Leute in Abodom sind teilweise etwas abgekapselt von der eigentlichen RG Cape Coast, was schon ein paar Mal zu Unklarheiten und Missverständnissen geführt hat. In der zweiten Session ging es um SMART Goals – wie formuliere ich erreichbare und exakte  Ziele? Auch ein Handwerkszeug, das jeder Projektleiter früher oder später lernt. Doch half auch diese Einheit unglaublich für die Reflexion unseres Projekts in der heißen  Phase.
Abends ging es dann heim, das Gepäck war schon dabei. Martin blieb in Cape Coast, Betzi und Katrin reisten nach Accra weiter. Herzlich verabschiedeten sich die Obrunis (was in der lokalen Sprache soviel wie Weißer heißt.)
Alles in allem ein wunderschönes Wochenende. Nur wird es auch wieder was haben nicht dauernd im Hostel von Deutschen umringt zu sein – und endlich wieder die idyllische Ruhe unseres Dorfes genießen zu können.