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… afrikanischen Trommelklänge im Hintergrund gewöhnt habe…

Tag 5 Freitag 4:30 Uhr, wir werden plötzlich mit sehr lauter Musik aus dem Dorf beschallt. Ich brauche eine ganze Weile, bis ich mich an die afrikanischen Trommelklänge im Hintergrund gewöhnt habe und wieder schlafen kann. Ich starte dementsprechend unausgeschlafen in den Tag. Um uns ein Bild vom Operationsalltag vor Ort zu machen, lassen wir uns einen aktiven Operationssaal zeigen. Während im Hintergrund der Saal von der letzten Operation gereinigt wird, sprechen wir mit dem Anästhesisten über ihre üblichen Narkosemittel. Auf dem Rückweg fällt uns die Sterilisationsküche ins Auge. Man erklärt uns, dass destilliertes Wasser hier im Krankenhaus nur sehr langsam, Tropfen für Tropfen, gewonnen wird. Die benötigten 50L für die Autoklave der Entbindungsstation werden zum Problem. Auf dem Rückweg verabschiedet sich Sam, er wird ein paar Tage in Kumasi verbringen und erst wieder am Sonntag zu uns stoßen. Während Timo die neuen Erkenntnisse über fehlende Teile im Emails verwandelt, baue ich mit Kwame, einem der Krankenhaustechniker, ein paar Entbindungsbetten auf. Mittagessen, Müdigkeit, Mittagsschlaf. Nach einer etwas längeren Pause haben wir ein Meeting mit dem Krankenhausadministrator Ralph; wir unterhalten uns über die fehlenden Teile, das Wasserproblem, Trainings und die wunderbaren Backkünste von Dr. Günter. Wieder auf Station angekommen, werden letzte Funktionstests an kleineren Geräten durchgeführt und ein Entbindungsbett aufgebaut. Für heute ist die Luft raus. Nach dem Abendessen zieht es mich ins Dorf, im Halbdunkel gehe ich allein los. An der Pforte begegnet mir Kwame, er bietet mir an, mich zu begleiten. Auf unserem Weg zieht der Duft von frischem Essen durch die Gassen, offene Kochfeuer flackern am Straßenrand. Kwame zeigt mir die Bar eines Freundes, nach einem Bier geht das Licht aus und die Moskitos fallen über uns her, wir bezahlen, verlassen den Hinterhof und gehen zurück zum Krankenhaus.